UVL

Jahr:  2020
Förderung:  Deutsche Forschungsgemeinschaft DFG
Laufzeit:  2020 - 2022
Ist abgeschlossen:  ja

Motivation

SoftwareentwicklerInnen verwenden formale und halbformale Notationen, um sich untereinander zu verständigen. Es gibt ein breites Spektrum von Use Cases und User Stories über UML bis zu formalen Notationen.

Doch wie kommunizieren NutzerInnen und Laien über Software? Je wichtiger es wird, kompetent über Software und künstliche Intelligenz mitzudiskutieren, desto deutlicher wird, dass es dafür keine eigene Ausdrucksform gibt. Auch ist nicht sichergestellt, dass die Art, wie NutzerInnen untereinander reden, von EntwicklerInnen und AnforderungsingenieurInnen richtig verstanden wird.

Im Projekt User View Language (UVL) untersuchen wir zunächst die Ausdrucksformen von NutzerInnen in Kommentaren, Feedback und Aussagen. Aus den Ergebnisse der empirischen Untersuchungen möchten wir eine Ontologie ableiten, mit deren Hilfe eine Sprache für die Außensicht von Software analog zur Unified Modelling Language (UML) für die Innensicht entsteht.

Für die praktische Anwendung der Sprache werden darüber hinaus Methoden und Werkzeuge benötigt, die NutzerInnen dabei unterstützen ihre Sicht bezogen auf existierende und zu entwickelnde Software auszudrücken.

Studien

In einer ersten Studie untersuchen wir das mentale Modell, das NutzerInnen von einer Software haben. Diese Studie führen wir am Beispiel der E-Learning-Systeme Stud.IP und Moodle durch.

Basierend auf den Ergebnissen kam z.B. eine Heatmap heraus.

TORE Modell inklusive Relationen als Heatmap

Diese stellt dar, welche TORE-Kategorien Nutzer wie häufig verwendet haben und in welcher Beziehung diese Kategorien zueinander stehen. TORE steht für "task-oriented requirements engineering" und ist ein Framework, welches z.B. dafür genutzt werden kann, Anforderungsanalysten in ihrer Kommunikation und Entscheidung anzuleiten. Dabei existieren mehrere TORE-Ebenen wie die "Goal & Task"-Ebene oder die "Interaction"-Ebene. Wir haben z.B. festgestellt, dass die Nutzer sehr häufig über das Workspace und den Interaktionen mit diesem sprechen.

Publikationen

Anders M, Obaidi M, Paech B, Schneider K. 2022. A Study on the Mental Models of UsersConcerning Existing Software in Proceedings:  International Working Conference on Requirements Engineering: Foundation for Software Quality. Springer, Cham. doi.org/10.1007/978-3-030-98464-9_18

Schrieber H, Anders M, Paech B, Schneider K. 2021. A Vision of Understanding the Users’ View on Software in Proceedings: REFSQ Workshop

Paech B, Schneider K. 2020. How do users talk about software? Searching for common ground. in Proceedings: Ethics in Requirements Engineering Research and Practice, REthics 2020. Institute of Electrical and Electronics Engineers Inc. S. 11-14. (Proceedings - Ethics in Requirements Engineering Research and Practice, REthics 2020). doi.org/10.1109/REthics51204.2020.00008

Team

Prof. Dr. Barbara Paech - Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Prof. Dr. rer. nat. Kurt Schneider - Leibniz Universität Hannover

Michael Anders, M.Sc. - Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Alexander Specht, M.Sc. - Leibniz Universität Hannover

Martin Obaidi, M.Sc. - Leibniz Universität Hannover